Podcast: Intralogistik der Zukunft

Top Intralogistik-Events direkt in Ihrem Kalender!
Laden Sie unseren Events-Kalender herunter und sehen Sie die Top-Events 2024 direkt in Ihrem Kalender!
Jetzt herunterladen

Laden Sie unseren Kalender herunter

Sie können den Kalender in 3 einfachen Schritten zu Ihrem Kalender-Programm hinzufügen. Damit profitieren Sie auch von neuen Events und weiteren Informationen, die wir im späteren Verlauf des Jahres hinzufügen.

Schritt 1:

Öffnen Sie Ihren Kalender in Outlook unter https://outlook.office.com/calendar.
Unter Windows können Sie auch Ihr Outlook-Programm nutzen. Die nötigen Schritte weichen dann ggf. leicht ab.

Schritt 2:

Klicken Sie auf Kalender hinzufügen und wählen Sie Aus dem Internet abonnieren.

Schritt 3:

Fügen Sie folgenden Link ein und klicken Sie auf Importieren.

https://outlook.office365.com/owa/calendar/d35c67af88f64628a6018dbceff8877f@synaos.com/8d78e80490b8462db720d7687cbe5c204542545792701501371/calendar.ics

Geschafft! Ab sofort profitieren Sie von unsere Events-Kalender und sind immer über die aktuellsten Intralogistik-Events in 2024 informiert.

Schritt 1:

Öffnen Sie Google Calendar unter http://calendar.google.com.

Schritt 2:

Gehen Sie in die Einstellungen und klicken Sie unter Kalender hinzufügen auf Per URL.

Schritt 3:

Fügen Sie folgenden Link ein und klicken Sie auf Kalender hinzufügen.

https://outlook.office365.com/owa/calendar/d35c67af88f64628a6018dbceff8877f@synaos.com/8d78e80490b8462db720d7687cbe5c204542545792701501371/calendar.ics

Geschafft! Ab sofort profitieren Sie von unsere Events-Kalender und sind immer über die aktuellsten Intralogistik-Events in 2024 informiert.

Wenn Sie kein Outlook oder Google Calendar nutzen, funktioniert das Hinzufügen des Kalenders ggf. etwas anders. Sie können diese allgemeinen Schritte befolgen, um unseren Events-Kalender Ihrem Kalender-Programm hinzuzufügen.

Bei Schwierigkeiten können Sie auch Ihre IT-Abteilung um Hilfe fragen.

Schritt 1:

Öffnen Sie Ihr Kalender-Programm.

Schritt 2:

Navigieren Sie zu der Stelle in Ihrem Programm, an der Sie einen Kalender hinzufügen können. Dies ist häufig in den Einstellungen oder der Menüleiste zu finden.

Schritt 3:

Wählen Sie die Option, bei der Sie einen Kalender aus dem Internet/per URL (oder ähnlich) abonnieren können und fügen Sie an der Stelle folgenden Link ein.

https://outlook.office365.com/owa/calendar/d35c67af88f64628a6018dbceff8877f@synaos.com/8d78e80490b8462db720d7687cbe5c204542545792701501371/calendar.ics

Geschafft! Ab sofort profitieren Sie von unsere Events-Kalender und sind immer über die aktuellsten Intralogistik-Events in 2024 informiert.

In der 81. Folge von Irgendwas mit Logistik sprechen die Hoster Thomas & Jens gemeinsam mit Wolfgang Hackenberg (SYNAOS) und Peter Neuling (Volkswagen) über die Nutzung von logistischer Komplexität mittels Daten. Wolfgang erklärt neben der eigentlichen technischen Lösung auch die Potentiale und die Vision von SYNAOS. Den Einblick in die Praxis und die Anwendersicht gibt Peter, der gemeinsam mit dem Team von SYNAOS in der Umsetzung bei Volkswagen beteiligt ist.

Jetzt die Folge anhören!

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von irgendwas-mit-logistik.podigee.io zu laden.

Inhalt laden

KOMPLEX DENKEN, SMART HANDELN

Thomas: Gestern verreckt mir der Stapler, heute Stress mit dem Einkauf und jetzt dieser Scheiß. Welcher Depp hat denn das hier rauf gestellt? Habt ihr denn keinen Podcast?

Jens: Chef? Chef? Was denn für einen Podcast!

Thomas: Na ja, Irgendwas mit Logistik!

Thomas: Irgendwas mit Logistik. Der Podcast mit nicht immer ganz wissenschaftlichen Themen, rund um die spannende Welt der Logistik, präsentiert von Andreas, Jens und Thomas.

Thomas: Moin und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Irgendwas mit Logistik. Ich bin heute hier mit Jens am Start. Hallo Jens.

Jens: Moin!

Thomas: Und dann haben wir heute zwei Gäste dabei, und zwar haben wir einmal den Wolfgang von SYNAOS und Peter von VW. Moin ihr beiden.

Wolfgang Hackenberg: Hi.

Peter Neuling: Moin.

Thomas: Ich würde vorschlagen, bevor ich viel Quatsch erzähle über das, was ihr macht oder vielleicht auch nicht macht, stellt ihr euch beide erst einmal vor, bevor wir dann direkt in das Thema reingehen.

Wolfgang Hackenberg: Ja, dann spring ich gleich mal rein. Wolfgang. Ich bin einer der drei Gründer von SYNAOS und in der Rolle CEO unterwegs. Also ich habe die ganzen strategischen Themen – Vertrieb, HR etc. und war vorher zehn Jahre lang in der Automobilindustrie im Bereich Logistik IT unterwegs und habe viel mit Digitalisierung gemacht. Dann haben wir SYNAOS gegründet, da werden wir gleich drüber sprechen. So viel zu mir vielleicht erstmal am Anfang.

Thomas: Ja, dann gebe ich meinen Stab an dich Peter.

Peter Neuling: Mein Name ist Peter. Ich komme von Volkswagen aus der Konzern IT. Bin da zuständig für eine herstellerunabhängige Leitsteuerung für fahrerlose Transportsysteme und bin schon lange im Unternehmen. Ich habe 15 Jahre logistische Erfahrung und bin jetzt seit einigen Jahren in der IT.

Thomas: Okay, SYNAOS ist irgendwie ein Begriff, den man so nicht kennt. Ein Name, den man so nicht kennt. Was genau verbirgt sich hinter SYNAOS? Was ist euer Produkt? Womit verdient euer Geld? Erzähl mal ein bisschen.

Wolfgang Hackenberg: Ja, gerne. SYNAOS ist eine Software Company aus Hannover. Wir sind jetzt zwei Jahre alt und haben 80 Mitarbeiter. SYNAOS steht für Synchronizing Chaos, also wir verbinden das kreative Chaos mit einem Ordnenden großen Faktor und haben eine ganz große Vision. Wir entwickeln Software, ein Operating System, wie wir es nennen SYNA.OS für die standortübergreifende, also einen ganzen Standort umfassende Optimierung, von Intralogistik, sowohl in Fabriken als auch in Warehouses.

Jens: Da würde ich direkt mal einhaken. Warum möchte man denn gerne Chaos synchronisieren und Chaos nicht einfach, sage ich mal, verschwinden lassen? Ist das nicht eigentlich das Naheliegendste, wenn man in Richtung Produktion, Intralogistik, Produktionslogistik guckt? Wer hat denn da schon Bock auf Chaos?

Wolfgang Hackenberg: Ja, ich glaube du kannst Chaos – Chaos steht jetzt nicht für wirkliches Chaos – aber du kannst eine gewisse Komplexität, wenn wir es mal so umschreiben wollen, die wirst du nicht verhindern können. Das ist einfach so. Du hast heute komplexeste Lieferbeziehungen, komplexeste Aufgaben zu bewältigen in der Intralogistik und es gibt einfach eine Grund Komplexität. Und jetzt kann man sich in zwei Richtungen entscheiden: Man kann diese Komplexität versuchen zu bekämpfen. Ja, das hat man lange auch getan und viele von uns sind darauf trainiert, diese Komplexität zu bekämpfen. Oder man kann das, was die Komplexität mitbringt, ganz, ganz viele Daten einfach positiv nutzen, um diese Komplexität in seiner Stärke zu nutzen. Die positive Kraft der Komplexität zu nutzen. Da sehen wir eine ganz große Chance drin, weil du wirst mit den Anforderungen, die Kunden heute haben, die an logistische Netzwerke gestellt werden. Du wirst eine Komplexität drin haben und du musst sie möglichst gut nutzen. Das ist unsere Vision und da gehen wir ran, nämlich Daten getrieben.

SYNAOS Intralogistik Software
Innovative Software für die Intralogistik.

Jens: Finde ich eine ziemlich coole Vision. So, muss ich auch ehrlicherweise sagen noch nie gehört. Normalerweise, du hast es ja gerade beschrieben, ist ja der Ansatz zu sagen ich reduziere Komplexität und hole nicht die Benefits aus der Komplexität. Vielleicht eine Frage, bevor du neben der Vision einmal erklärst, worum es tatsächlich mal in einem Satz geht, was euer Produkt tatsächlich ist. Wie seid ihr darauf gekommen zu sagen, ich adaptiere, ich partizipiere an Komplexität und Chaos und ich reduziere nicht Komplexität und Chaos. Gab es einen initialen Gedankenschub, irgendwas was euch gesagt hat: Okay, das ist der richtige Weg und nicht eine Vermeidung.

Wolfgang Hackenberg: Ja genau. Wir haben einen Hintergrund in der Automobilindustrie und ich erkläre es einfach mal an dem Beispiel. Das kann man aber genauso auf Warehouses übertragen. Durch über die Zeit gestiegene Kundenanforderungen, durch die Entwicklung, die Megatrends, die wir alle kennen ist einfach, das Komplexität-Niveau hat stark zugenommen. Wenn du heute ein Fahrzeug hast, hast du 200 verschiedene Lenkräder, die müssen an die Linie gebracht werden in diesem Beispiel jetzt. So, und du kannst dem Kunden nicht mehr sagen, wie es bei Henry Ford war: Du kannst das Auto haben, in jeder Farbe, Hauptsache schwarz und wir haben null Komplexität drin und ich kann riesengroße Gebinde an die Linie bringen. Aber du hast eine Komplexität und das ist im Warehouse genauso. Du hast immer kürzere Bestellzeiten, musst schneller liefern und so weiter. Und jetzt kann man sich natürlich den ganzen Tag überlegen, also wir wollen Komplexität nicht fördern, aber du hast immer ein gewisses Komplexitätslevel und da fallen einfach Daten an. Die neuen Technologien, die es gibt, die Digitalisierungstechnologien. Wenn man die geschickt einsetzt, dann helfen diese in diesen großen Komplexitätsumfeld eine große Flexibilität darzustellen und das wirklich auch zu nutzen. Genau da setzen wir an und das ist unsere Vision. Wenn ich jetzt auf deine zweite Frage eingehe, ist das für gesamte Standorte, gesamte Fabriken, gesamte Warehouses zu machen, und zwar wirklich von Wareneingang bis Warenausgang eine gesamtheitliche Lösung – eine gesamtheitliche Optimierung – anzubieten mit neuen Planungsalgorithmen. Das ist etwas, was heutzutage möglich ist. Da gehen wir hier gleich mal drauf ein. Durch Cloud Technologie können wir da ganz anders umgehen mit dieser Komplexität und wir machen das für mobile Roboter, wir machen das für Menschen geführte Systeme wie Gabelstapler, Routenzüge und wir machen das für Menschen. Diese drei großen Bausteine integrieren wir zu einer gesamtheitlichen Planung und Optimierung und das macht uns einzigartig. Unser erstes Produkt, wir nennen das ganze SYNA.OS für Operating System – für Logistics, für mobile Roboter – ist eine Lösung die große Flotten von Robotern, mobilen Robotern, also AGVs oder AMRs, Hersteller unabhängig steuern und optimieren kann und das mit einem Fokus auf Prozessoptimierung. Das ist ganz, ganz wichtig. Nicht wie es heute viele Systeme tun mit dem Fokus auf Hardware, sondern auf Prozessoptimierung.

Thomas: Sind denn eigentlich die Punkte, die du gerade zum Schluss angesprochen hast: Thema Prozessoptimierung und Zusammenführung, herstellerübergreifender AGVs, AMRs und so weiter. Ist genau das euer Unterscheidungsmerkmal von anderen Systemen? Weil letzten Endes hatte ich immer gedacht ihr habt irgendwie eine AGV Steuerung. Das ist ein Transport Management System wie jedes andere auch, was sich integriert in ein Lager Verwaltungssystem. Ja und ich dachte davon gibt es schon ein paar oder was ist es genau das, was ich am Anfang sagte, euer Unterscheidungsmerkmal plus auch die Komplexität der Daten usw..

Wolfgang Hackenberg: Ich binde das gleich mit den Daten nochmal ein, weil ich glaube, das ist ganz, ganz wichtig. Natürlich, in einem ersten Schritt kannst du sagen, haben wir etwas ähnliches wie ein Hersteller unabhängiges AGV oder FTF Steuerungssystem entwickelt. Aber die Vision, was uns ganz wichtig ist, ist wesentlich größer. Sie umfasst auch Gabelstapler und Menschen, eine integrierte Optimierung. Das hat ganz, ganz riesengroße Hebel. Was unterscheidet uns: Wir sind Hersteller unabhängig, wir haben eine ganz starke – werden wir vielleicht gleich noch von Peter hören – eine ganz starke Prozesssicht auf die Dinge. Wir gucken uns nicht nur irgendwelche Fahrzeuge an, sondern wenn du 200 Fahrzeuge auf einer Karte hast, dann interessiert dich nicht mehr jedes einzelne Fahrzeug, sondern ob die Lieferungen on time sind. Sind die Aufträge da zu dem Zeitpunkt, wo sie da sein müssen, und wir haben einen neuen Planungsansatz und das macht es besonders. Jetzt können wir auch den Schluss zu der Komplexität und den Daten machen. Heute wird in Wellen geplant, in den unterschiedlichen Systemen. Einmal am Tag, einmal in der Stunde. Was wir machen, ist ein konstanter Abgleich zwischen dem Echtzeitbild und dem Planbild, mit einer konstanten Optimierung des Plans. Dafür rechnen wir viele tausend Male in der Sekunde neue Lösungen. Heute werden ganz viele Entscheidungen auf Basis von KPIs getroffen, die aus irgendwelchen Millionen von Echtzeitdaten aggregiert sind und Menschen müssen dann ganz oft Entscheidungen treffen. Was wir machen: Wir nehmen alle Daten, die wir haben, in die Entscheidung ein, zu jedem Zeitpunkt und wirklich auch in kleineren, kleineren Umfang rechnen wir 250.000 Lösungen pro Sekunde aus und immer die beste nehmen wir. Das heißt keine Notstrategien. All das fällt weg und wir haben immer eine optimale Lösung.

Thomas: Peter, Ich würde mir gerne nochmal.. Moin an dich. Ich würde gerne auf dich rüber schwenken, das was Wolfgang grade so beschrieben hat und sowohl sehr anschaulich, also auch mit sehr viel Überzeugung. Wolfgang, man merkt du bist nicht nur CEO von der Lösung, sondern du liebst die Lösung, du lebst die Lösung. Bist du da mit ihm einer Meinung, dass das genau der richtige Ansatz ist? Eigentlich die Komplexität zu umarmen, das Bestmögliche da rauszuziehen und vor allem eine übergeordnete, Steuerungs-Optimierung draufzusetzen auf die Prozesse, die auf dem Shopfloor passieren.

Peter Neuling: Ja, ich denke, da kommen wir gar nicht drumherum. Ich würde es mal ein bisschen konkretisieren. Wir haben ein Projekt in Hannover, wo wir 200 AGVs fahren lassen wollen, 175 Unterfahr- und dann auch um die 30 Zugmaschinen. Man kann sich vorstellen, dass da natürlich sehr, sehr viele Daten anfallen. Zumal wir teilweise auch mit Anlagen oder mit Übergabeplätzen kommunizieren müssen. Da fallen natürlich riesige Mengen von Daten an. Insofern stimme ich dem zu, was Wolfgang da an der Stelle gesagt hat. Auch das Thema übergeordnete Leitsteuerung muss man einfach so sehen. Wir haben es. Wir verfolgen das Thema schon ein bisschen länger. Diese VDA 5050 ist euch sicherlich ein Begriff. Wie gesagt, wenn wir zwei unterschiedliche Typen von Fahrzeugen, die wir betreiben, auch von zwei unterschiedlichen Herstellern haben. Weil die gibt es gar nicht von einem Hersteller, so wie wir das brauchen. Da ist so eine übergeordnete Steuerung, die eine Standard-Schnittstelle bedient, unerlässlich, sonst wird’s nicht funktionieren. Man kann sich vorstellen, die Halle ist 250 mal 250 Meter groß, da fahren 200 Fahrzeuge. Da hat man so ein Gewusel auf dem Bildschirm und das war’s dann.

Jens: Aber wir reden doch, nur nochmal zum Verständnis, wenn wir von Steuerung reden und von Komplexität reden, reden wir jetzt primär nur, damit ich das noch mal richtig einordne. Gerade im Bereich von AGVs, FTS, von selbstfahrenden Fahrzeugen im direkten Kontakt mit den Menschen auf dem Shopfloor. Das ist das, wo ihr vor allem aktuell tätig seid und wo auch euer Blick drauf ist, wo auch aus eurer Sicht die Komplexität drinsteckt. Richtig?

Peter Neuling: Ja, na klar, der Mensch ist deswegen noch lange nicht weg.

Jens: Genau. Und dann die Frage: Wo ist dann vielleicht doch irgendwann die Grenze der Komplexität? Die Beherrschbarkeit der Komplexität, wenn noch weitere Aspekte mit reinspielen. Beispielsweise, ich denke jetzt ganz stumpf in Richtung Intralogistik in Kommissionier Roboter oder Sortierung in Fördertechnik, in vielleicht auch zwischen puffern, mit Shuttle Fahrzeugen mit robotergetriebenen Lagersystem und so weiter und so fort. Wenn ich diese AGVs, immer um eine weitere Komponente immer erweitere, erweitere, erweitere, ist dann irgendwo Schluss aufgrund der Komplexität? Oder seid ihr so aufgestellt und so aufgebaut, dass es gar nicht so wichtig ist, wie viele unterschiedliche Arten betrachtet werden, sondern ist das Ergebnis immer optimierbar?

Wolfgang Hackenberg: Das ist genau das, wo auch unsere Expertise liegt. Muss man klar sagen. Wir haben die Algorithmen, die im Hintergrund sind, diese haben wir über Jahre entwickelt und haben diese zusammengebracht mit sehr leistungsfähiger Rechentechnik, also mit Cloud Technologie, die wir am Standort, aber auch in einer eigenen Cloud anwenden können. Es gibt da eigentlich keine Limitierungen mehr. Das muss man ganz klar sagen. Das ist, aber auch weil die Daten, über die wir sprechen, das sind Daten, das sind Statusmeldung, das sind Events, da sind Batteriestände und all diese Sachen, die wir haben, oder Positionsdaten. Wir reden hier nicht über irgendwelche Sensordaten, irgendwelche Bilder die durch die Gegend transportiert werden, sondern es gibt sehr, sehr viele Nachrichten, Millionen von Events, aber die sind vom Umfang her sehr klein und deswegen sehen wir da jetzt erst einmal keine Limitierung. Es geht dann eher darum, wie baut man diese Algorithmik auf, dass diese das optimal abarbeitet. Wie schaltet man das Ganze. Wir wollen zu einem späteren Zeitpunkt, das ist nicht in diesem Jahr der Fokus, wollen wir auch noch Maschinen damit reinnehmen, also wirklich Maschinen Belegungsplanung, um dann einen gesamtheitlichen Optimum wirklich auf einen fertigen Standort anbieten zu können. Aber in diesem Jahr ist es Roboter, Gabelstapler, Routenzüge und Menschen und das können wir ohne Probleme in den Umfängen, die wir so kennen machen. Wir simulieren bei uns häufig Umfänge 600 Fahrzeuge, 12.000 Aufträge und das ist überhaupt gar kein Problem.

SYNAOS | Gehirn symbolisiert leistungsfähige Rechentechnik mit Cloud Technologie.

Thomas: Stichwort Simulation. Genau da wollte ich ein Einhaken. Ich hatte auf euerm neuen YouTube-Video, ein bisschen umgeschaut und da ist auch das Thema Simulation aufgetaucht und das ihr eigentlich fortlaufende Optimierung durchführt. Vorausschauend seid um die besten Routen zu ermitteln. Macht das dann auch noch zusätzlich die Komplexität aus? Also das ihr nicht nur die Aufträge steuert, wie sie gerade reinkommen oder wie sie abgearbeitet werden müssen, aufgrund von irgendwelchen Transport Aufträgen und so weiter. Also das zusätzlich immer noch weiter in die Zukunft oder bzw. die Frage: Wie weit guckt ihr überhaupt in die Zukunft? Dass ihr da immer noch reinguckt, nach vorne guckt, um das Gesamtsystem zu steuern. Das finde ich ist auch eine irre Komplexität, die ihr da aufweist.

Wolfgang Hackenberg: Ich würde das gerne in zwei Teile zerlegen. Wir können simulieren, wir können emulieren. Das heißt, wir können, wenn ein Kunde beispielsweise sagt das hier ist mein Layout und ich möchte jetzt hier die und die Aufträge und in denen die Aufträge abarbeiten, dann können wir das mit unserer Software vorab simulativ abdecken. Wir sagen so und so viele Fahrzeuge brauchst du usw. Das können wir machen und dann haben wir, dass war der eine Punkt und der andere Punkt ist, dass wir in der Planung immer nach vorne schauen. Das ist aber weniger eine Simulation. Wir machen das mit Heuristiken, mit Metaheuristiken. Wir gucken immer, und das hängt jetzt von einem Kunden Szenario ab, wie man das ganze parametrisiert. Aber wir gucken immer eine halbe Stunde, 10 Minuten, eine Stunde, zwei Stunden nach vorne und das hilft uns.

Thomas: Soweit?

Wolfgang Hackenberg: Ja, das hilft uns, die Ressourcen so gut zu planen. Ich gebe jetzt mal ein banales Beispiel: Du hast eine große Halle und du hast einen Auftrag und du weißt, auf der anderen Seite brauchst du in zehn Minuten ein AGV, das was abholt. Heutige Systeme, die irgendwie sehr sequenziell planen, die Doppelsprung planen, die fahren dann los und fahren 10 Minuten durch die Halle dahin. Wir wissen aber in 10 Minuten und 15 Sekunden wird daneben ein weiteres AGV frei und deswegen brauche ich diese ganze Fahrbewegung nicht. Ich gucke in die Zukunft und weiß, dann kommt etwas optimal dort heraus und das machen wir in jeder Sekunde hunderttausende Male.

Thomas: Das ist ein sehr spannender Ansatz, finde ich. Wie ich finde auch genau der richtige Ansatz, eher Sachen zu vermeiden. Dem dann auch den Vorrang zu geben, indem man den Transport an der Stelle oder die Fahrbewegung vermeidet. Mal eine klare Frage dazu: Wie gelingt es euch, diesen Mehrwert, der ganz klar vorstellbar ist. Wie schafft ihr es, diesen Mehrwert in Business Cases zu kippen? Ich meine Peter, der vorhin gesagt, das ist irgendwo mehr oder minder alternativlos bzw. ist absolut notwendig, es stellt sich gar nicht die Frage. Nichtsdestotrotz wirst du oder werdet ihr auch oft damit konfrontiert sein: Lohnt sich das? Und wenn ja, ab wann bzw. in welchem Zeitraum? Gibt es ein ROI? Gibt’s keinen ROI? Wie macht man das bei so einem System, was viel von Optimierung des Ist-Zustandes durch sehr, sehr schlaue Rechenoperationen abhängt? Wie kann man da sagen, wo wirklich der Mehrwert ist, bevor man es überhaupt im Einsatz hat?

Wolfgang Hackenberg: Ich springe mal rein, Peter, dann kannst du danach nochmal ergänzen. Es gibt zwei Entwicklungen: Der Markt ist dort gerade in einem großen Umbruch. Das spürt ihr ja auch und das spüren wir natürlich auch. Und man muss sagen, die Automobilindustrie, wo wir initial herkommen, ist da schon ein Stück weiter. Die haben schon seit vielen Jahren diese autonomen Systeme und die haben jetzt einen Pain, der in der Logistik, in der Breite immer weiter zunimmt. Was wir auch vielfach mit Logistikern merken, dass in diese den gleichen Pain haben, der ist nämlich ein ganz einfacher Hebel. Du hast Fahrzeuge von einem Hersteller A, und du musst jetzt weitere Fahrzeuge reinpacken. Der hat vielleicht nicht die Fähigkeiten von den weiteren Fahrzeugen, die du brauchst und die können nicht auf dem gleichen Layout fahren, weil heutige Systeme eigentlich immer nur mit einem Backend Leitstand dahinter fahren können. Diese können nicht auf den gleichen Wegen fahren, weil sie sich nicht sehen. Das ist ein ganz einfacher Hebel. Du sparst dir weitere Leitstellen, wenn du unseren Universal-Leitstand hast, mit dem du alles machen kannst. Jetzt kommt eine weitere Entwicklung hinzu, dass jetzt nicht nur Roboter dort rumfahren, sondern du hast auch noch Gabelstapler dort rumfahren und die fahren ganz oft ineinander. Es fährt ein Gabelstapler rein und macht eine Gasse zu und das AGV kann nicht mehr durch. Es gibt irgendein Deadlock und so weiter und auch das können wir dann integriert optimieren. Das ist nochmal eine ganz neue Kategorie. Stellt euch vor, ihr habt ein Lager mit 30 Robotern und du kannst einfach im Weihnachtsgeschäft 20 Gabelstapler da mit rein schmeißen und nimmst diese im Januar wieder raus, ohne dass irgendwas passiert. Die Aufträge werden nahtlos verteilt und wieder zurückgenommen und das ist die Vision. Wir sehen einfach, das sind die Anknüpfungspunkte. Dann haben wir natürlich darüber hinaus noch Punkte, wo wir sagen durch diese Optimierung können wir auch die Anzahl der Roboter, die gebraucht werden, um 20 bis 30 Prozent reduzieren. Wir können die Fahrbewegung, wie es gerade ein Beispiel erklärt habe, wesentlich reduzieren. Du kannst das Layout wesentlich besser ausbauen, du hast wesentlich weniger Verkehre und das sind alles Sachen, die man zusammenbringen muss. Je nachdem, wie der Kunde da aufgestellt ist, präsentieren wir natürlich diese Mehrwerte dann auch.

Thomas: Ich möchte da nochmal direkt rein grätschen, auch was wir gerade sagten, bezüglich Mehrwertes und Optimierung der Systeme und so weiter und so fort. Ich sag mal so: Wenn man auf der einen Seite natürlich nur die AGVs und Stapler usw. orchestriert, ist das die eine Sache, aber ich habe immer noch den Einflussfaktor Mensch mit drin in diesem Gesamtgebilde Lager oder auch Produktion. Du hast vorhin gesagt, ihr plant eine Stunde voraus oder auch zehn Minuten voraus. Jetzt kommt aber der Mensch in dieses ganze Spiel und macht irgendetwas, was eigentlich nicht in die Simulation oder auch die Emulation hineinpasst. Beispielsweise auf einmal verschiebt der Mensch eine Palette um einen halben Meter oder der Mensch sagt: Okay, ich ziehe den Auftrag vor. Dann fällt eigentlich schon wieder dieses Gebilde zusammen, oder ist auch da schon alles mit in dieser Komplexität abgedeckt?

Wolfgang Hackenberg: Also die Sache ist, unser System ist nicht darauf ausgelegt. Das heißt, der Mensch kann eingreifen, aber es ist nicht darauf ausgelegt, dass der Mensch die ganze Zeit darin herum priorisiert, sondern es gibt gewünschte Anlieferungszeiten, gewünschte Punkte und wir berechnen tausende Male pro Sekunde neue Lösungen. Ihr müsst euch das so vorstellen: Ein Lieferant kommt zu spät, eine Anlage fällt aus und ein AGV fällt aus. Irgendetwas passiert, und wir haben schon wieder eine neue Lösung errechnet.

Thomas: Ja, okay.

Wolfgang Hackenberg: Das ist schon alles da drin.

Thomas: Das ist Wahnsinn.

Wolfgang Hackenberg: Natürlich gibt’s Situationen, wenn jetzt ein Regal umfällt und drei Fahrwege sind zu, dann kann man auch nicht viel machen, das ist klar und dann muss der Mensch ran. Wir wollen den Menschen sicher nicht komplett rausnehmen, aber die Idee ist, dass ist so ein bisschen die Sache. Wenn der Mensch in dieser Komplexität Lösungen finden muss, dann findet er nur zulässige Lösung, weil einfach bei uns allen die Rechenpower zwischen unseren beiden Ohren begrenzt ist. Wir wollen keine zulässigen Lösungen, die auf Erfahrungen basieren. Wir wollen optimale Lösungen, und zwar in jeder Sekunde. Das ist unser Ansatzpunkt.

Jens: Das ist ein spannender Ansatzpunkt. Peter kannst du vielleicht mal ein bisschen was aus dem Nähkästchen plaudern? Was habt ihr denn direkt für Benefits da drin gesehen? Und welche sind auch eingetreten? Kannst du da ein paar von bestätigen oder noch hinzufügen?

Peter Neuling: Ja, Ich fange mal an einer anderen Stelle an: Zuerst kann ich das bestätigen. Der Antrieb bei uns im Haus war, dass wir uns aus der Abhängigkeit der AGV Hersteller ein Stück weit befreien wollen. Heute ist es so – das hat Wolfgang ja auch schon mal gesagt – wenn ich heute einen Hersteller habe, muss ich eigentlich den gleichen Hersteller wieder nehmen, weil zwei Leitsteuerungen nebeneinander und zwei unterschiedliche Fahrzeuge auf einer Strecke, das funktioniert einfach nicht. Die Fahrzeuge erkennen sich nicht und es dadurch sicherlich immer wieder zu Behinderungen kommt. Es muss nicht gleich ein Unfall sein, aber die Fahrzeuge stehen sich gegenüber und bewegen sich einfach nicht mehr, weil sie nichts voneinander wissen. Damit diktiert irgendwann der AGV Hersteller, der an irgendeinem Standort ist, uns den Preis, und das möchten wir natürlich auch nicht. Das war ein Teil der Motivation. Dann hat sich bei uns im ersten Projekt, was wir gemacht haben, auch gezeigt, es gab Situationen im Automatisierungsgrad, der war einfach nicht mehr automatisch händelbar, weil einfach zu viele AGVs unterwegs waren. Durch dynamische Routenführungen und die Funktionalitäten, das wir durch diese vielen errechneten Schritte, die wir pro Sekunde bekommen, das Optimum schaffen, haben wir den Verkehrsfluss in der Halle soweit runter regeln können, dass wir eine Halle, wo wir in der ersten Simulation gar nicht mit AGVs hätten fahren können, wir es dann doch konnten. Insofern das ist für uns schon wirklich ein wertvoller Punkt.

Jens: Das ist sehr, sehr spannend.

Peter Neuling: Und darüber rechnet sich das Ganze natürlich dann für uns auch. Weniger Fahrbewegung heißt natürlich am Ende auch ein paar AGVs weniger. Das spült natürlich auch wieder Geld in die Kasse, um eine gute Leitsteuerung einzukaufen.

Jens: Ich kann mir das grad echt schwer vorstellen. Aber was war denn der Grund, der durch die Optimierung behoben wurde, weshalb eine nicht befahrbare Area auf einmal befahrbar wurde?

Peter Neuling: Erstmal, ganz stumpf, die Menge der AGVs, weil es einfach so viele waren. Wir haben ja unsere Werke und manche sind schon recht alt und sind nicht für automatische Transporte gebaut worden. Da sind die Straßen vielleicht ein bisschen schmaler. Da sind Fußgänger teilweise mit unterwegs. Das muss man alles noch mit einrechnen, dass die Wege halt schmal sind usw. Wir haben auch viele Kreuzungsbereich. An einer Kreuzung, wenn dann von drei Seiten AGVs kommen, dann habe ich natürlich irgendwo immer Behinderungen. Dann gibt es noch Normen, die sagen, wenn das Fahrzeug stehengeblieben ist, dann muss es erst mal zwei Sekunden warten, dann muss es bimmeln, dann muss es leuchten, dann muss es langsam fahren und erst dann darf es wieder richtig starten. Das behindert uns natürlich alles. Wenn ich dann aber eine Leitsteuerung hab, die in der Lage ist, das Fahrzeug eben nicht zum Stillstand zu bringen, sondern sehr langsam fahren zu lassen, spar ich mir diese paar Sekunden Zeit, wo das Fahrzeug sonst stehen muss, weil die Norm das heute so vorschreibt. Das können wir alles umgehen, weil da die entsprechende Intelligenz drin ist, und deswegen hilft uns das tatsächlich.

Jens: Peter. Wie schwer war es dann tatsächlich, dieses System in eure bestehende IT, als auch in eure bestehende Hardware Landschaft zu integrieren? Ist es etwas, wo man jemanden bzw. Funktion wie eine Group IT benötigt mit viel Know-How, mit viel Prozess- und IT-Verständnis oder funktioniert es so einfach, dass man auch sagen könnte: Es könnte auch jeder beliebige kleine oder mittelständische Betrieb dies für sich adaptieren und auch anwenden.

Peter Neuling: Jetzt haben wir natürlich den Ansatz bei uns, wir wollen das konzernweit einsetzen und entsprechend ist unser Schritt, das wir auch in eine Cloud Lösung gehen. Wir sind mit einem der namhaften Cloud-Anbieter gemeinsam unterwegs und bauen da die sogenannte digitale Produktion-Plattform. Da läuft dieses System dann drauf und damit können wir es den Standorten leicht zur Verfügung stellen. Wolfgang kann hier vielleicht nochmal was dazu sagen, was sie für sich geplant haben. Da gibt’s auch Planungen, dass für, jedes Unternehmen auch so groß ist wie unseres anzubieten, ohne dass man selber hosten muss.

Wolfgang Hackenberg: Genau, vielleicht springe ich mal rein, weil das ist jetzt ganz wichtig. Wir passen uns bei SYNAOS wirklich an die Kundenbedürfnisse an. Heute ist das ja, ich hab es gesagt, wir kommen aus dem OEM Bereich. Das sind sehr große Unternehmen, die oft sehr große Flotten haben und die auch, wie gerade schon sagt, die Fähigkeiten haben, sowas zu implementieren. Dass es dann vielleicht auch jetzt bei Volkswagen eine Cloud, beim anderen ist es vielleicht auch nochmal am Standort was zu installieren. Aber die Entwicklung, die wir sehen ist klar, dass wir das System in eine Cloud Umgebung bringen, um auch diese Skalierungsmöglichkeiten und diese Rechenpower zu haben. Das wollen wir über Software as a Service auch kleineren Kunden anbieten. Also es ist die Lösung, die wir haben. Die ist genauso wirksam oder hat sehr viele Vorteile auch für kleine Kunden und nicht nur für große Kunden. Da sind wir dabei, dass wir das jetzt stückweise, Schritt für Schritt ausbauen.

Thomas: Gerade auch dieses Stichwort, dass man unterschiedliche Hersteller, unterschiedliche AGVs zusammenbringt, finde ich sehr, sehr spannend. Wir erleben es auch immer wieder in der Logistikwelt oder einer Lagerwelt, unterschiedliche Hersteller, auch Fördertechnikhersteller zusammenzubringen und die aufeinander abzustimmen ist unheimlich schwer. Also es gibt immer einen Ping-Pong-Spiel ohne Ende. Wenn ihr das mit SYNAOS geschaffen habt, ist das natürlich ein riesiger Vorteil. Und da wird mich jetzt nochmal interessieren. Peter, Du hattest vorhin gesagt, ihr habt so irgendwas um die 200 AGVs, die er damit steuert. Wie viele unterschiedliche Hersteller habt ihr denn da eigentlich, die ihr da dann unter einen Hut bringt? Ich denk mal eine Flotte von 200 oder 200+ AGVs, die habt ihr ja nicht auf einmal gekauft oder angeschafft, sondern die sind ja über Jahre dazugekommen und ihr werdet garantiert unterschiedliche Hersteller haben. Aber über wie viel sprechen wir dort? Das würde mich mal interessieren, auch um da mal so ein Gefühl für zu bekommen, was ist eigentlich machbar?

Peter Neuling: An der Stelle sind es tatsächlich nur Zwei.

Jens: Oh, das enttäuscht mich jetzt aber extrem.

Peter Neuling: Naja, ich relativier das gleich ein bisschen und es ist eben auch ein neues Projekt. Das funktioniert natürlich nur, wenn diese AGVs, die wir einsetzen, diese VDR 5050 beherrschen, die ist noch nicht so alt und die Bestands-Projekte beherrschen das sehr oft nicht. Es gibt jetzt die ersten Hersteller, die auch so weit gehen, dass sie bestehende Projekte umbauen, aber das ist nicht der Standard. Wie gesagt, wir haben zwei Stück und die Herausforderung bei uns ist eben, dass wir einmal Unterfahr-AGVs haben. Die einfach irgendwo drunter fahren, etwas anheben und dann wegfahren und das andere ist eine große Zugmaschine von einem namhaften deutschen Hersteller, die hier ein Unternehmen in der Nähe von Hannover umgebaut haben, automatisiert haben und die dann mit einem ziehenden Transport bis zu drei Anhängern zieht. Auch prozessual völlig unterschiedlich, von der Größe völlig unterschiedlich und das macht den Reiz für uns halt einfach aus.

Jens: Wolfgang, ich würde dich gern fragen, damit ihr funktioniert, oder generell die Idee funktioniert. Braucht ihr mindestens zwei Parteien: Einmal den Anwender bzw. den Kunden, der auch wirklich euer Kunde ist, aber ihr braucht auch eine gewisse Offenheit der entsprechenden Schnittstelle zu den verschiedenen AGV Herstellern. Wir hatten jetzt schon die VDA 5050, habt ihr ja schon hier in den Raum geworfen. Es ist aber so, dass es einiges gibt, gerade auch im AGV Bereich, Robotik Bereich, wo viel Geld verdient wird. Gar nicht über das initiale Invest oder über das Leasing der Hardware, sondern vor allem über Software Lizenzen. Wie funktioniert denn das bzw. wie funktioniert dann das Zusammenspiel mit Hardware Lieferanten, mit Technik Lieferanten? Wenn das mehr oder minder dieses permanente Software-Update und auch permanente Software bereitstellen eine oftmals auch nicht gerade kleine Einnahmequelle ist, stößt ihr da auf offene Türen oder auf relativ dicke Mauern?

Wolfgang Hackenberg: Ich würde sagen, da stoßen wir auf offene Türen. Da muss ich ein bisschen ausholen, aber da ist einfach ein Wandel in der Industrie. Einer unserer Kernüberzeugungen ist, dass es eine Trennung von Hardware und Software gibt, also von Hardware und Hardware-Software, und wirklicher Backend-Software, die in einem Rechenzentrum in einer Cloud läuft. Natürlich ist es erstmal leichter für die Entwicklung eines Unternehmens. Muss ich klar sagen. Da gibt es einige Beispiele. Wenn wir jetzt auch Hardware gebaut hätten oder irgendwie fest eingekauft, dann hast du es gleich integriert. Da läufst du aber wieder genau auf diese Schranke zu, dass du nicht gesamtheitlich optimieren kannst, dass du eine weitere Blackbox, eine weitere Insel erschaffst. Vor allem, dass du wieder nicht gesamtheitlich dieses Optimum machen kannst und genau das wollen wir ja gerade. Wir wollen diesen Kundennutzen in den Vordergrund stellen und da haben wir uns ganz klar für entschieden. Aus der Überlegung heraus, dass man sich einfach auf seine Stärken konzentrieren muss. Es gibt heute in der Industrie, extrem viele gute Hardware-Hersteller, die gute Hardware haben, die sehr gute Software haben, die aber im Backend, also bei der Optimierungs-Software einfach etwas gebaut haben, über 10 oder 20 Jahre, was auch okay ist, aber was nicht, in diese Welt der Zukunft, die wir jetzt sehen, die jetzt kommt reinpasst. Ich vergleiche mal, guck mal der Consumer Bereich.

Thomas: Ja, ich weiß. Du meinst.

Wolfgang Hackenberg: Jeder sagt mir Apple. Apple schafft es als wirklich als einzige Firma, Premium auf Hardware und Software Seite zu sein. Wir glaube aber in der Breite wird genau das, was im Consumer Bereich auch passiert ist, nämlich die Trennung von Hard- und Software über Plattformen, über Schnittstellen usw. Die wird es geben und jeder muss sich auf das konzentrieren was er kann. Wir sind eine Top of Class Software-Firma und da haben wir unsere Stärke.

Thomas: Finde ich dennoch interessant. Du hast gerade selber gesagt die, die Buden haben alle ihre 10, 15, 20 Jahre in die Richtung, natürlich in ihrem begrenzten Sichtfeld auf ihre Produkte aber trotzdem auch entwickelt. Ich stelle mir es trotzdem – deswegen die Frage nochmal – schwierig vor, dass man dann sagt: Pass auf, macht ihr mal lieber Hardware, die Software, die können wir viel besser und dann sagen alle, Oh ja ihr habt ja Recht. Dann verkaufe ich das nicht mehr. Stimmt ja, dann verkaufe ich nur noch die Hardware. Stelle ich mir ein bisschen zu einfach vor.

Wolfgang Hackenberg: Du manchmal sind die ganz guten Lösungen auch ganz einfach, weil..

Thomas: Ach ja, ich will Komplexität adaptieren.

Wolfgang Hackenberg: Ja, aber natürlich ist es jetzt nicht so, dass das alle sagen. Ja, Gott sei Dank. Wir haben jetzt 20 Jahre lang auf euch gewartet. Aber die merken doch auch, dass sie einfach Lösungen nicht mehr haben. Natürlich gibt es dann auch mal Hardware unabhängige Lösungen. Dann hängen Sie irgendeinen AGV von einem anderen Hersteller rein. Unsere Lösung ist aber wirklich per DNA, per default, Hardware unabhängig entwickelt. Das heißt, das Verkehrsmanagement – Hardware unabhängig, Energiemanagement – unabhängig. Das ist eine andere Klasse. Und ich glaube, was jetzt schon ein Thema ist. Es gibt da draußen extrem viele Hersteller und die müssen sich differenzieren. Wenn die mit einer sehr, sehr guten Backen-Lösung zusammenkommen, dann ist das auch ein starkes Angebot für den Kunden. Es gibt viele Systeme, die einfach beides bringen und diese komplett aus dem Markt nehmen würden. Wir lassen ja, ich sage mal von einem Kuchen eines Ertrages, den so ein Hersteller hat mit Inbetriebnahme, Instandhaltung, Hardware, Hardwarenahe Software die ganze Lokalisierung. Das lassen wir Ihnen alles. Wir bieten immer darüber hinaus wirklich Premium Anknüpfungspunkte an unser Ökosystem, an unser Operating System, wo diese zusätzlichen Mehrwert für den Kunden schaffen kann, indem er z.B. auf Predictive Maintenance geht und einen zusätzlichen Service anbieten kann und so weiter. Also das ist schon ein Angebot, das viele Firmen wirklich interessant finden. Wir werden angesprochen von Firmen, ob sie nicht ihre Software einstellen können und dauerhaft mit uns irgendwelche Lizenz Vereinbarungen eingehen können. Da ist wirklich Bewegung im Markt, muss ich sagen.

Thomas: Siehst du da auch einen Trend dahingehend, dass sich das immer mehr voneinander abspaltet? Also Hardware und Softwarelösung?

Wolfgang Hackenberg: Ja, also sorry, das ist für mich absoluter Trend und da werden sicher auch integrierte Systeme irgendwo überleben. Diese großen Hersteller, die aber eher eine Black Box sind, teilweise eingezäunt sind. Natürlich wird es da viele Systeme geben, aber in der Breite wird es das geben. Ich meine, wir haben 80 Mann und die machen Eine Software. Viele Firmen haben 30 Mann und die machen Projekte, Software, alles durcheinander. Das ist einfach, das ist eine Entwicklung, die wird man einfach nicht ausrollen. Und jetzt wird dieses Deployment, diese Auslieferung an Kunden wird durch diese Plattform, wie Peter gerade gesagt hat, wesentlich einfacher. Da ist eine richtig große Welle am Laufen.

Thomas: Vor allen Dingen, denke ich mir auch gerade, was die Komplexität an sich angeht, über die wir hier seit mittlerweile fast einer halben Stunde sprechen. Da stelle ich mir auch schon eine ganze Zeit lang die Frage: Was für eine Rechenleistung benötige ich da eigentlich? Ihr habt auch Cloud Lösungen angesprochen und so. Ich denke, da muss man ja auch ein entsprechendes Know-How aufwenden. Ich sage mal, auch ein Hardware Hersteller, der hat auf der einen Seite irgendwo sein Know-How was die Fördertechnik angeht oder eben auch die AGVs und so weiter. Der müsste dann natürlich auch entsprechendes Know-How auf der Software Seite oder auch auf dieser Rechenleistungs Seite aufbringen. Daher würde mich nochmal interessieren, gerade was diese Rechenleistung angeht, brauche ich eigentlich als Endanwender da auch irgendetwas? Muss ich mir einen Keller voller Server oder sowas hinstellen? Oder läuft das alles über irgendwelche Clouds? Vorhin kam ja auch das Stichwort Software as a Service.

Wolfgang Hackenberg: Ich würde dieses ganze Thema “Hab ich genug Rechenleistung”, das Thema ist für mich heute gelöst. Wenn ihr überlegt, dass das ein Handy mehr Rechenleistung hat als eine Mondfähre früher. Also das Thema ist jetzt nicht mehr aktuell.

Thomas: *Laughter*

Wolfgang Hackenberg: Die Frage ist natürlich, also wie kann man das einbinden, wie kann man das integrieren? Das ist auf jeden Fall eine berechtigte Frage und da gibt es große Firmen, wie wir gerade von Peter von Volkswagen gehört haben. Die haben eigene Cloud Environments, die haben eigene Online Rechenzentren, da kann man das reinbringen.

Jens: Wenn ich da kurz eingrätschen darf. Es gibt diese großen Firmen, die haben das alles. Aber es gibt auch die mittelständischen Firmen oder auch kleinere, den kleineren Mittelstand, die das eventuell nicht haben und die dann eventuell davor zurückschrecken und sagen: Nee, da muss ich ja Serverfarmen und hin und her haben.

Wolfgang Hackenberg: Es muss sich niemand Serverfarmen anschaffen. Das ist genau die Entwicklung, die ich ja auch schon beschrieben habe. Wir entwickeln auch Angebote, sowohl vom Preismodellen her, aber auch von der Technik her, dass wir wirklich ein SaaS anbieten können. Das wir sagen können: Du kannst das aus einer zentralen Cloud die wir bereitstellen, die du dir irgendwo einkaufst, wirklich betreiben. Und dann ist das auch wirklich attraktiv für kleinere Hersteller. Du brauchst keine 200 Fahrzeuge, um das zu haben, sondern wenn du fünf Fahrzeuge von dem einen hast und fünf Fahrzeuge von dem anderen und dann noch drei Gabelstapler dazu, dann kann sich das schon lohnen. Dann kann das vielleicht das Richtige für dich sein.

Jens: Ich glaube auch, das ist ein Thema. Das ist aber trotzdem gut, dass wir es ansprechen, auch in unserer Runde einig sind, ist es doch etwas, wo man vielleicht, wenn man nicht so, in dem Thema drinsteckt, vielleicht abschreckt, weil man das von der Komplexität überschätzt. Aufgrund von historischen Erfahrungen nenne ich es mal.

Wolfgang Hackenberg: Bitte nochmal da reinstecken, weil das ist mir ganz wichtig. Wir denken vom Kunden her, unser Fokus ist es dem Kunden es so einfach wie möglich zu machen. Der Kunde soll keine Aufwände haben, irgendwelche Serverfarmen. Ich sage jetzt mal das Wort, einkaufen zu müssen, sondern der soll ich diesen Service buchen können. Der Kunde soll es wollen, diese ganze Software einfach betreiben können. Das heißt, wir entwickeln derzeit Standard Schnittstellen in Richtung WMS, in Richtung EAP Software. Das es einfach ist. Wir errechnen optimale Lösung in diesem System, aber der Kunde kann auch selbst dort eingreifen und Veränderungen vornehmen. Das heißt nicht unbedingt, dass er jetzt irgendwelche Aufträge durch die Gegend priorisiert, sondern er kann auch Layouts anpassen usw.. Wir glauben es ist wirklich ein System, wo der Kunde selber sehr, sehr viel besser mit interagieren kann. Deswegen haben wir auch unglaublich viel investiert in die User Experience, in einfache Bedienbarkeit, in neue Oberflächen. Warum muss eine neue Software, die in der Industrie läuft, immer aussehen, als würde sie in der Industrie laufen?

Thomas: Auf jeden Fall! Das ist so krass, wenn ich mir überlege, wie teilweise WMS Oberflächen noch aussehen, wie Windows NT zum Beispiel. Das ist eine volle Katastrophe. Ich verstehe auch nicht, warum das immer, man unterstellt es ja schon fast. Es muss so langweilig wie möglich aussehen und so nervtötend wie irgendwie. Aber finde ich echt gut.

Wolfgang Hackenberg: Die kommen einfach nicht weiter. Es ist einfach, weil es ist nicht so vom Backend aufgestellt ist. Dann musst du ein komplettes neu aufsetzen der Software machen und da fließen ein zweistelliger Millionenbetrag rein. Bist du so ein Ding entwickelt hast. Wer macht das denn heute?

Thomas: Ja, eben man muss es. Ich finde, ich würde gern nochmal sagen..

Wolfgang Hackenberg: Besser als vorher.

Thomas: Ja ne, ich würde gerne nochmal 5 Euro ins Phrasenschwein werfen und sagen: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Wolfgang, vielleicht könntest du da nochmal ein bisschen näher reingehen in Bereichere der ganzen Thematik in Bezug auf Hardware. Habt ihr da spezielle Partner und wer sind beispielsweise eure Hardware Partner oder wie funktioniert das ganze Thema diesbezüglich?

Wolfgang Hackenberg: Ich bin vorhin kurz auf diese Trennung Hard- und Software eingegangen. Natürlich basiert unser Ansatz darauf, dass wir starke Hardware Partner finden. Peter hat es auch schon gesagt, es gibt da eine Bewegung hin. Ich glaube, dass mehr und mehr Firmen sich drauf konzentrieren, auch auf diese neue Schnittstelle VDA 5050, die halt diesen Schnitt zwischen Backend, Software und Hardware zulässt. Wir haben jetzt schon einige sehr starke Partner, mit denen wir zusammenarbeiten. Das ist beispielsweise die MLR Systems, das ist die Tünkers, das ist KUKA, das ist Linde Material Handling, sowohl bei AGVs als auch bei Gabelstapler, die bei Routenzügen z.B. in Hannover fahren mit Götting automatisiert. Ich kann heute hier sagen, dass wir darüber hinaus sehr, sehr starke weitere Partnerschaft jetzt publik machen und zwar mit der SEW Eurodrive aus Bruchsal, einem der führenden Anbieter für Antriebs Fördertechnik, aber auch Industrie Automatisierung. Die ganz tolle Fahrzeuge haben, einen starken Software Stack und mit denen wir gemeinsam ein Premium Angebot schaffen wollen für unsere Kunden. Wirklich schlüsselfertige Lösungen aus einer Hand, Hardware, Software und Projektmanagement, ist ein weiterer Schritt. Wir sprechen darüber hinaus mit vielen weiteren Firmen, die Interesse an der Partnerschaft haben. Und ich glaube, dass dieses starke Ökosystem, dass wir da aufbauen wollen, mit weiteren starken Partner wie SEW. Das wächst und wächst und wir haben mehr Anfragen, als wir befriedigen können.

Thomas: Ich würde gerne nochmal auf die spezielle Konstellation auch in dieser Runde zu sprechen kommen. Und zwar würde mich nochmal interessieren, gerade auch so ein bisschen, nachdem wir jetzt ganz allgemein über die Vorteile gesprochen haben. Im Groben, würde mich nochmal interessieren an eurem Zusammenspiel Peter und Wolfgang bei dem Projekt, was auch gemeinsam mehr oder weniger geschaffen wurde. Was waren die Lessons Learned die ihr daraus gezogen habt? Was hat sehr gut geklappt? Was hat vielleicht aber auch noch nicht so gut geklappt? Wo, ihr Wolfgang, auch nochmal Lehren rausgezogen habt, was ihr beim nächsten besser machen würde? Wie lief das generell ab?

Peter Neuling: Da wäre das eine große Projekt, das wir gerade erst richtig starten werden. Natürlich noch schwer zu sagen, aber insofern kann ich da gar keine richtige Antwort darauf geben. Wir haben sicherlich das eine oder andere auch unterschätzt, wo wir gesagt haben, so ein Layout in der Halle, das ist ja nicht so schwierig. Aber irgendwie haben wir natürlich auch festgestellt ein AGV ist halt auch kein AGV, sondern wir mussten uns jetzt damit dann irgendwie eine Lösungen suchen, wo man eben nicht eine Leitstelle oder nicht ein Netz in der Halle hat, sondern für jede Sorte AGV ein Netz in die Halle legen muss. Das haben wir sicherlich auch unterschätzt und auch verschiedene Funktionalitäten. Wir sind in der Zusammenarbeit mit den AGV Hersteller natürlich dabei. Die sind sehr unterschiedlich unterwegs. Man merkt es gibt welche, die stehen der Thematik einer Standard Schnittstelle sehr offen gegenüber. Manche sehen das aber noch mit sehr viel Argwohn, weil sie auch mit zukünftigen Geschäften dann Geld machen, wenn wir dann eine Karte verändern wollen. In der Vergangenheit mussten wir unbedingt einen AGV Hersteller dazu beauftragen, dass er diese Änderungen vornimmt. Das wollen wir in der Zukunft natürlich auch nicht mehr, weil die hoffen dann auch teilweise namhafte Beträge auf. Wir sagen, das Geld möchte wir uns eigentlich auch gerne sparen. Das ist natürlich eine Lösung oder ein Thema für uns. Das sind alles Dinge, Herausforderungen. Da müssen wir einfach nochmal gucken, wie wir da in Zukunft mit umgehen. Wie gesagt, die Hersteller haben da auch ihre sehr eigene Sicht auf die Dinge und auch sehr, sehr unterschiedliches Know-How. Manche sind da sehr kooperativ, manche tun sich da halt auch sehr viel schwerer.

Wolfgang Hackenberg: Aber wenn wir jetzt mal diese Projekte angucken. Jetzt ist die Volkswagen ein Partner oder ein Kunde, den wir sehr früh schon gewonnen haben. Natürlich jetzt mit einem Konzern Umfang, der in einem sehr großen Umfang und da ist schon ein sehr enger Austausch. Der Peter ist auch mit seinem Team oft bei uns in diesen Abstimmungsrunden regelmäßig dabei und wir stimmen uns ab, welche Umfänge jetzt für ihn wichtig sind, welche nicht wichtig sind. Das ist genau die, sage ich mal diese neue Welt, die wir auch haben. Wir bleiben ja nicht stehen und sagen das System ist jetzt völlig entwickelt, jetzt wird es ausgerollt, sondern wir entwickeln weiter. In jedem Sprint, in jedem zwei Wochen entwickeln wir das halt ein Stück weiter. Da hören wir auf das, was unsere Kunden brauchen. Jetzt unserer erster E-Commerce Kunde hat wieder andere Anforderungen als ein OEM aus der Automobilindustrie. Wir bauen die Formeln Stück für Stück ein und bauen so dieses Operating System wirklich immer weiter. Das soll man, natürlich kommt das daher, dass Kartenformat nicht gut sind und Updates nicht gut sind usw. Das sind alles Sachen, die man lernt. Aber insgesamt glaube ich ist die Zusammenarbeit sehr, sehr gut.

Thomas: Ich finde es generell, um das nochmal zusammenzufassen. Generell ist spannend, wie einfach dieses System, wenn du darüber sprichst, eigentlich erscheint, aber wie viel Komplexität doch darüber doch transportiert wird, verarbeitet wird und auch in was Proaktives und was Gutes umgewandelt wird. Finde ich sehr spannend. Ich finde es auch sehr interessant. Wir haben im Endeffekt, mit was für Lessons Learned ihr dort an der Stelle zu kämpfen hat. Irgendwo auf der einen Seite reden wir über hunderte, tausende, hunderttausende von Algorithmen, die wir berechnen. Im Endeffekt dann doch ein Ding, wo man ein bisschen hakelig war, war dann doch noch etwas gut.

Wolfgang Hackenberg: Du hast das total gut beschrieben. Jetzt hast du natürlich das Projekt da noch drin, aber das ist doch genau die Idee dahinter. Du brauchst ein System, das in den Oberflächen einfach ist, in der Bedienung einfach ist und die ganze Komplexität ist einfach unter der Motorhaube, wird von dem System auch ein Stück weit verarbeitet und optimal genutzt.

Thomas: Ja klar, so muss das sein.

Wolfgang Hackenberg: So muss es auch sein. Heute ist doch ganz oft Schnittstellen und der Mensch ist der Komplexität einfach hemmungslos ausgesetzt. Das ist doch das, was zu Überforderung führt.

Thomas: Vor allem bringt es nichts, diese Komplexität beispielsweise in Hardware abzubilden, dass du permanent irgendwelche ganz krassen speziellen AGVs für jeden einzelnen Mini Schritt hast. Die Komplexität muss so gut wie möglich – was du ja auch mal beschrieben hattest – bei deiner Trennung Hardware vs Software, eigentlich die Komplexität und Flexibilität muss über Software bereitgestellt werden. Das muss der zukünftige Schritt sein. Das was ihr beschreibt bei SYNAOS ist genau das, was der richtige Ansatz ist.

Peter Neuling: Was aus unserer Sicht als Anwender auch noch wichtig ist. Es ist einfach so der Punkt. Wir kennen heute AGV Projekte. Das ist immer ein Projekt. Das zieht sich über einen sehr langen Zeitraum und die Zukunft für uns, also aus unserer Perspektive. Wir haben eine Leitsteuerung und kaufen einfach nur noch AGVs am Markt ein und das ganze muss nachher so einfach sein. Ich kaufe die AGVs, die werden mir vor die Tür gestellt. Dann kann ich die irgendwie aktivieren und eine Stunde später laufen die. Das ist das, wo wir hinwollen. Das ist, glaube ich, ein wichtiger Schritt. Vielleicht eben auch gerade für kleinere Unternehmen, die mit AGVs beginnen wollen, ist das sicherlich auch ein großer Hinderungsgrund. Wie gesagt, unser Ansatz ist: Es muss einfach sein. Was auch wichtig ist, IT spielt heute immer eine größere Rolle. Das merken wir als Konzern IT. Früher war das nicht so das Drama, da hat man schon mal im wahrsten Sinne einen Server untern Tisch gestellt. Dann lief so ein AGV bzw. so ein FTS Kurs. Das ist heute natürlich bei weitem nicht der Fall. Wir haben Open Source. Wir haben die Anforderungen, Sicherheitsanforderungen, die gigantisch sind. „Hacken“ steht jeden Tag irgendwo in einer Zeitung. Das sind so Dinge, da muss man sich halt auch mit auseinandersetzen. Das ist natürlich auch eine Erfahrung, die wir sammeln mussten.

Thomas: Ja, auch gerade das, was du sagst, das muss einfach sein. Worüber wir vorhin auch sprachen, wie können wir den Anwendern quasi die “Ängste” nehmen, dass sie nochmal – wieder das Wort – Serverfarmen nicht unbedingt irgendwo hinstellen müssen und so weiter. Da fand ich es sehr, sehr gut, auch gerade was ihr sagt, dass Wolfgang das ihr vom Kunden her denkt und dass ihr den Gedanken mit aufnimmt und nicht einfach in eurer Bude einschließt und sagt: So, wir sind hier die tollen Programmierer, wir können alles und wir programmieren hier die tollsten Dinge. Nachher sitzt der Anwender davor und sagt: Ja und was muss ich jetzt machen? Welche Knöpfe muss ich jetzt alles drücken und so weiter. Das finde ich sehr, sehr gut, was du sagt: Vorne Frontend einfach, Backen kann Komplexität drinnen hängen ohne Ende und so weiter. Das finde ich sehr sehr gut an dieser Stelle.

Jens: Ja, finde ich auch dementsprechend. Danke dir auch nochmal Peter an dieser Stelle für das Schlusswort, was du uns gerade mitgegeben hast. Das war nochmal sehr wichtig, um zu zeigen: Okay, wir reden hier nicht von einem Luftschloss. Ja, wo eine bestimmte begrenzte Anzahl von OEMs die Möglichkeit hat, an sowas zu partizipieren, sondern dass es genau auch ein Anwendungsfall ist für Firmen, die womöglich bisher noch nicht die Möglichkeit hatten, in solchen Technologien zu partizipieren. Das war, denke ich auch nochmal wichtig, das abschließend mitzunehmen. Vor dem Hintergrund danke euch, dass ihr diesmal zu Gast wart und ich hoffe, es hat euch genauso viel Spaß gemacht wie uns. Ihr konntet hoffentlich auch ein bisschen was von unseren Fragen mitnehmen, so wie wir auch ein bisschen mehr von eurem Input mitnehmen konnten. Deswegen ich danke euch dafür.

Wolfgang Hackenberg: Auf jeden Fall, vielen Dank!

Peter Neuling: Danke auch, war spannend. War interessant.

Dr. Wolfgang Hackenberg
Dr. Wolfgang Hackenberg
Chief Executive Officer (CEO) & Co-Founder
Dr. Wolfgang Hackenberg

Empfohlen für Sie

No items found.